Ich krieg schon gar nicht mehr mit, was in diesen mitteleuropäischen Landen alles so vor sich geht. - Zufällig stieß ich auf Schlämmer; und dank Schlämmer erfuhr ich, daß in Deutschland grad Wahlkampf ist.
Schlämmer gefiel mir, und ich widmete ihm einen Blogeintrag, darin ich auch darlege, warum er mir gefällt und warum man ihm den Nobelpreis verleihen sollte.
Im Weiteren erfuhr ich bei stichprobeweisem Herumlesen in den deutschen Nachrichten, daß die deutschen Parteien sich wahlkampfmäßig ungewöhnlich zurückhalten, daß der Wahlkampf diesmal sehr langweilig und schal ist und daß niemand sich so richtig vorwagen will.
Prompt brachte ich, rein theoretisch, ohne irgendwelche Nachforschungen (wußte ja nicht einmal, ob sie sich tatsächlich zurückhalten), solche Zurückhaltung mit dem Wirken von Schlämmer bzw. Kerkeling in Verbindung: Vielleicht hat er das Publikum für die Absurdität des Wahlkampfs sensibilisiert; vielleicht haben die Politikaster mitbekommen, daß ihre Herde nicht mehr die alte Herde ist, die man mit jedem Unsinn füttern kann; und nun will niemand sich zuerst lächerlich machen? Wenn dem tatsächlich so ist, müßte man Kerkeling eigentlich als den derzeit bedeutendsten Europäer betrachten? Denn sowas hat bislang noch niemand geschafft.
Ein paar Tage später sah ich dann, daß Kerkeling, als Schlämmer, Werbung macht für Bier. Nun hörte er auf, mir zu gefallen; und ich schrieb einen weiteren Blogeintrag, darin ich mein Nobelpreispostulat zurücknehme.
Und ich hatte schon gedacht, wir gehen besseren Zeiten entgegen.
Heute habe ich dann auch noch was in die laufenden klamurkischen Notizen hinzugefügt, die ich ursprünglich eigentlich hatte einstellen wollen.
So isses.
♦♦♦
Anmerkung Juli 2015:
Das Link zu Schlämmer funktioniert inzwischen nicht mehr. Schade eigentlich. Für mich gehören seine Auftritte zu den wenigen Lichtblicken in dem immer dümmer und verlogener werdenden westlichen politischen Geschehen der letzten Jahre.
In gewisser Hinsicht hat sich die Lage im Westen seitdem insofern verbessert, als Dank der gnadenlos sich beschleunigenden Verdichtung von Dummheit und Verlogenheit immer mehr Zeitgenossen aufwachen. Schlecht bloß, daß es sich dabei um eine zwar geistig stärkere, aber physisch wenig ausrichten könnende Minderheit handelt. Man hat halt zu lange geschlafen; das isses.
Wie dem auch sei – das Link zur Schlämmer-Seite hab ich entfernt, da sie nu mal nicht mehr da ist, und die Links zu meinen eigenen Veröffentlichungen hab ich gelassen, da sie immer noch online sind.
Und als Titelbild hab ich ein Foto veröffentlicht, welches ich ein paar Tage vor Erstellen dieses Blogeintrags durch das Fenster meiner damaligen Wohnung knipste.
In Odessa war das.
So isses.
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