Als Einleitung
ein auf Geratewohl herausgegriffenes Zitat
von unserem Kollegen Ephemistos
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In Verbindung mit
irgendwelchem „Substack“ erhalte ich per E-Mail seit einiger Zeit Textzusendungen
von – teils bekannten, teils unbekannten – Verfassern. Alles interessant; aus
welchen Gründen ich von Vornherein keinerlei Einwände hatte.
Schließlich wurde
ich neugierig und schaute nach, was es mit diesem Substack auf sich hat.
– Und stieg dann auch selbst dort ein.
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Als Anlauf und um
mich zu orientieren veröffentlichte ich zunächst auf Geratewohl verstreute
Texte, die für diese oder jene interessant sein können. Material –
veröffentlichtes wie unveröffentlichtes – ist genügend vorhanden.
Das begann am 17.
Januar dieses Jahres.
Als erstes ein kurzer Bericht über den Stand der mitteleuropäischen Kultur; und weiter dann
Tag für Tag je ein Beitrag.
Als nächstes ein Bericht
über die im postsowjetischen Wolgograd
verbrachte Neujahrsnacht 91/92; dann ein kurzer Bericht über einen Zwischenhalt im postsowjetischen Baku.
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Nach einigen
weiteren Veröffentlichungen dann, als Anlauf zur Entwicklung eines Konzepts für
geordneteres Vorgehen, in deutscher Übersetzung ein vor Jahren in Russisch für
die „Literaturnaja Gaseta“ geschriebenes Essay, unter dem deutschen Titel
"Augenwischereiauf Vornehm“.
Dieser Essay
enthielt im Keim das Konzept für das weitere Vorgehen.
Es begann mit dem
Absatz:
***
"Irgendwann Mitte
der achtziger Jahre stellte ich Vergleiche an zwischen dem damaligen
Sowjetischen GULAG und dem, was ich „Westlichen GULAG“ nannte; und bei der
Gelegenheit verglich ich auch die Rolle und die Aufgaben der Schriftsteller in
diesen beiden Systemen. Den Unterschied sah ich darin, daß das Sowjetische
System in erster Linie äußere, rein technische Hindernisse aufstellt; und wenn
es gelingt, diese Hindernisse zu überlisten, so wird der echte Schriftsteller
unbedingt verstehende Leser finden. – Der westliche GULAG ist hingegen ein rein
psychischer Faktor, der in einem trüben Gewebe aus sublimer Lüge besteht; aus
Lüge, die zu alledem so raffiniert gesponnen ist, daß ihr mit keinerlei
Aufrufen „Nicht in der Lüge zu leben“ beizukommen ist."
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Nach ein paar weiteren Veröffentlichungen folgten
zwei thematische Zusammenstellungen von Aphorismen:
Als erstes, unter
dem Titel „Das Leben regelnde Etiketten“, zur wirklichkeitsverdrängenden
Etikettenseuche
Weiter dann „Poseund Sein“.
Etikettenwahn und
Pose sind wichtige Elemente des in jenem Essay erwähnten „westlichen Gulag“.
Dies ist mir wohl bewusst. Und bewusst ist mir auch, dass ein Mensch in dem
Maße, wie er den Etiketten und der Pose (darunter auch seiner eigenen) willig
glaubt, im Herdengeblöke steckenbleibt.
Eben in diesen
Bereichen muß man ansetzen; und wo ein leiser Durchschlupf geschaffen ist, kann
man auch „den Weg zu sich selbst und zum Geiste“ finden, während ohne diese
elementare Bewusstmachung alles „Geistige“ nur geistelndes Theater bleibt.
Die Leute können
ja nix dafür; die gesamte kulturelle Situation ist von diesem Ungeist
durchtränkt; und wen nicht ein stärkeres geistiges Potential raustreibt – der
bleibt halt zur Gänze oder weitgehend darin stecken.
Dieses
grundlegende Thema des Durchfindens zu elementarer Redlichkeit werde ich nun
nach und nach weiterentwickeln.
Die bislang
letzte Veröffentlichung „Der Stolperfall“ behandelt das Thema in grotesker
belletristischer Form.
So weit mal dies…